Seit neun Jahren gibt es PiA – Paten in Aktion® jetzt bereits, doch es scheint uns, als sei es gestern gewesen als wir die Idee für das Patenprojekt entwickelten.
Am Anfang stand die Annahme, dass für die Kinder aus unseren Jugendhilfeangeboten eine zusätzliche Beziehung zu einer Patin oder einem Paten eine enorme Bereicherung bedeuten und zugleich eine nachhaltige Sicherung der Jugendhilfeerfolge sein könnte. Besonders den Kindern von jungen Alleinerziehenden oder Familien, die sonst kaum familiäre oder sonstige stützende soziale Netze haben, wollten wir eine verlässliche Bezugsperson zur Seite stellen. Nach längerer Recherche und mit Unterstützung durch das Patenprojekt Biffy gelang es uns, mit unserem Träger Zukunft Bauen e.V. ein eigenes Patenprojekt für Kinder ab dem ersten Lebensjahr aufzubauen. Seit der Gründung im Jahr 2009 konnten wir 26 Patenschaften anbahnen und begleiten.
Aktuell betreuen wir 16 Patenschaften, einige davon bestehen von Beginn an. Aus den Kleinkindern sind mittlerweile selbstbewusste Schulkinder geworden. Sie, ihre Familien und die Patinnen sind uns sehr ans Herz gewachsen. Bei den kleinen, aber feinen Festen findet man eine vertraute Gemeinschaft vor. Gleichzeitig heißen wir auch alle neuen Patinnen und Familien willkommen und nehmen sie mit offenen Armen auf.
Nach wie vor nehmen wir unsere Aufgabe als Koordinatorinnen mit nicht nachlassendem Interesse und mit Leidenschaft wahr, es ist uns wichtig die Patinnen in ihrer Rolle zu stärken und ihnen über die kleinen und größeren Hürden hinweg zu helfen. Dazu führen wir Fortbildungsveranstaltungen, individuelle Beratungen und jährliche Schulungen für neue Interessentinnen durch. Selbstverständlich freuen wir uns auch über die vielen positiven Berichte aus den Patenschaften und über die strahlenden Kinderaugen, wenn die Kleinen und Großen von den tollen Dingen erzählen, die sie mit den Pat*innen erleben.
Unsere engagierten Freiwilligen werden meistens über eine Anzeige im Berliner Wochenblatt auf PiA aufmerksam. Im Jahr melden sich ca. 10 Menschen, die sich für eine Patenschaft interessieren. Drei Pat*innen können wir im Durchschnitt pro Jahr für unser Ehrenamt gewinnen.
Im September 2017 feierten wir unser alljährliches Sommerfest mit den Patinnen und den Familien. Wegen des schlechten Wetters konnte unser Fest nicht wie üblich im Garten des Kinder- und Familienhauses in der Drontheimer Straße stattfinden. Wir feierten deshalb in den schönen Räumen des Panke-Hauses. Die Hauptattraktion in diesem Sommer war der Auftritt einer Jonglage-Gruppe des „Juxzirkus“ aus Schöneberg. Alle Anwesenden waren von den Kunststücken der Jugendlichen begeistert. Im Anschluss an die Aufführung versuchten die Kinder das Gesehene selbst oder mit Hilfe der Patinnen umzusetzen.
Jährlich bieten wir zudem zwei Treffen für alle Patinnen an. Auch im Januar dieses Jahres tauschten wir uns in großer Runde zu Themen rund um die Patenschaft aus. In der Pause, bei kleinen Snacks, ergaben sich weitere interessante Gespräche mit unseren Engagierten. Und wieder stellten wir alle fest: Auch für die Patinnen sind die Begegnungen mit den Kindern eine Bereicherung. Die Patenschaften bewirken also noch mehr, als wir uns vor neun Jahren bei der Entwicklung des Projektes erhofft haben.
PiA erhält keine regelhafte Finanzierung, sondern wird seit Bestehen durch gelegentliche Spenden und Teilzuschüsse, im Wesentlichen aber aus Eigenmitteln des Träges Zukunft Bauen e.V. getragen. Bisher können wir uns über drei Zuwendungen aus dem Sammelfonds der Berliner Justiz für Geldauflagen freuen. PiA ist weiterhin auf Spenden angewiesen und dankbar für jede Unterstützung.